Ganz besondere Puppenstuben im Appeleshof

Datum: Okt 2, 2022 14:00:00
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Wie schön war es doch früher alljährlich an Weihnachten, wenn die Puppenstube wieder unterm Christbaum stand! Sie wurde nur über die Feiertage aufgebaut und danach sorgfältig eingepackt und bis zum nächsten Christtag verwahrt. So standen den Kindern die Puppenstuben und – küchen, auch die Kaufläden, nur für eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Dadurch haben sich auch verhältnismäßig viele erhalten und spiegeln dann getreulich die Zeit ihrer Entstehung im Kleinen; denn man richtete sie immer so ein, wie es jeweils gebräuchlich war.
Die Puppenstuben auf dem Dorf sind früher größtenteils mit großem handwerklichem Geschick von Vätern oder Großvätern selbst angefertigt worden. Wir werden u. a. ein Puppenhaus zeigen, das der Großvater der Ausstellerin, ein Schreiner, in der ersten. Hälfte des 20. Jh. gebaut und ausgestattet hat. Schon damals haben Mütter oder Großmutter mit Handarbeiten – Tischdecken, Kissen, gehäkelten Teppichen, hübschem Bettzeug usw. die Puppenstuben verschönert, oft, je nach Alter, machten es die Mädchen auch selber. Die Bekleidung der Püppchen blieb ebenfalls den Frauen überlassen. Manchmal haben die Mütter die Puppenstuben ganz gestaltet, vielleicht weniger professionell als die Männer, dafür mit sehr viel Phantasie. Da gab eine leere Fadenrolle den Unterbau für einen runden Tisch und Zigarrenkistchen waren Material für Puppenmöbel.
Es ist doch schön, dass all die Puppenstubenbastler aus alter Zeit würdige Nachfolgerinnen gefunden haben, die die Herstellung von Puppenstuben als Hobby betreiben – gerade in Gechingen entstehen hinreißende Liebhaberstücke, die nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene begeistern können. Die meisten werden bei unserer Ausstellung zum ersten mal öffentlich gezeigt und sind natürlich Unikate. Da gibt es nicht nur die traditionellen Küchen, Stuben und Kaufläden, sondern auch so ungewöhnliche Objekte wie ein Musikzimmer, in dem ein Dirigent ein kleines Orchester leitet, das vor Publikum spielt, ein Schulzimmer fehlt nicht, ein Blumen- und Gemüseladen und eine Apotheke sind da, ferner ein Fotoatelier, ein Weihnachtsladen, eine Winterlandschaft und ein Näh- und Bügelzimmer. Auch eine Spielwiese ist zu sehen, ausgestattet mit Pool, Sandkasten und Liegestühlen. Eines der gezeigten Puppenhäuser ist drehbar, ein anderes ist im alpenländischen Stil, die Schränke  mit Bauernmalerei verziert. Die nötigen Kisten sind meist selbstgemacht, teils auch im Sperrmüll entdeckt. Eingekleidet sind die zugehörigen Puppen wie früher meist selber und die Heimtextilien sind natürlich auch Handarbeit. Die Ausstattung ist liebevoll zusammengetragen und mit Errungenschaften von Flohmärkten und Mitbringseln von Reisen in aller Herren Länder bestückt. Auch Freundinnen erfreuten die Bastlerinnen mit ausgefallenem Zubehör, das sie beim Stöbern in einem Laden irgendwo gefunden haben. So hat jedes Ausstellungsstück und oft auch sein Zubehör seine Geschichte. 
 
 
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